November - Dezember 2016

Unsere Chronistin nimmt Sie mit auf Ihre Reise nach Kuba. Begegnen Sie unverfälschter Lebensfreude, schnuppern Sie den Duft der Zigarren, erfreuen Sie sich am Anblick farbenfroher Oldtimer.

Ihr Chronist

Liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Sandra, bin 44 Jahre alt (noch :-)) und darf schon zum 4. Mal für Sie als Berge & Meer-Chronistin berichten (Nambia 2011, Sri Lanka/Malediven 2012, Irland 2013). Kuba steht schon seit langem auf meiner Wunschliste! Denn egal wer schon in Kuba war, sie kommen alle total begeistert zurück!

Momentan ist noch die große Frage, wieviel Bargeld nehme ich mit (Empfehlung lt. Internet 25 €/Tag). In Kuba sind die Bankomaten, wie sie für uns zur Selbstverständlichkeit geworden sind, noch ziemlich rar und auch eine Kreditkarte wird nicht überall akzeptiert.

Diesmal begleitet mich meine Freundin Martina, die mich beim Berichte schreiben und Fotos aussuchen unterstützen wird. Wir freuen uns schon wie Bolle auf diese Reise! Vielleicht bekommen auch Sie durch das Lesen unserer Berichte eine kleine Auszeit vom Alltag und ein paar Reisetipps für Ihre Kubareise :-)

Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Herzlichst, Sandra & Martina

1. Tag: Anreise

Nach einem 10.5 Std. Flug sind wir gut und sicher in Santa Clara gelandet. Nach einem freundlichen Empfangen durch die Passkontrolle, schnappten wir uns unsere Koffer und entdeckten auch sofort unseren Reiseleiter. Dieser gab uns den Tipp, gleich vor Ort unser Geld zu tauschen, da es passieren kann, dass das Hotel kein Geld zum Tauschen hat. Leider gab es am Flughafen nur einen Schalter und so wurden wir schon mal mit der kubanischen Gemütlichkeit vertraut gemacht.

Die komplette Reisegruppe hat schon im Bus geduldig auf uns gewartet, bis auch wir ca. 1 Std. später endlich unsere Pesos konvertibles hatten. Die 25-minütige Fahrt zu unserem schönen Hotel war sehr kurzweilig und es wartete dort ein riesen Buffet auf uns. Aber jetzt fallen wir alle todmüde in unsere Betten.

2. Tag: Santa Clara - Havanna

Heute Morgen wurden wir von dem Hotelhahn geweckt, leider schon um kurz nach 3 Uhr! Aber er hat es überlebt… ;-) Wir waren ganz glücklich, dass wir genügend Wasser zum Duschen und Haare waschen hatten, nur leider ging unser Fön nicht. An der Rezeption haben sie dann gemeint, das wäre doch kein Problem, wir wären doch eine große Reisegruppe und wir könnten doch bei den anderen unsere Haare föhnen.

Das Frühstücksbuffet war riesig und lecker, die frisch gepressten Säfte etwas wässrig. Aber was lustig war, dass die Mango Marmelade als Chorizo beschriftet war, der Guavesaft als Milchreis und Mitreisende die Milch nicht entdeckt haben, weil sie als Pudding beschriftet war.

Wegen der Staatstrauer um Fidel Castro wurde unser Programm abgeändert. Die Stadtrundfahrt durch Santa Clara fiel aus, weil die Straßen wegen dem Trauerzug gesperrt waren. Dafür haben wir das Che Guevara Mausoleum besichtigt. Die Fahrt nach Havanna war recht kurzweilig. Allerdings liegt unser Hotel sehr abseits von Havanna und es ist hier absolut nichts los, da auch hier Trauer angesagt ist. Einige unserer Reisegruppe sind deshalb recht frustriert.

Ein paar haben zwischenzeitlich auch schon neue Zimmer bezogen, weil sie Schimmel hatten. Unseres ist aber sauber und die Putzfrau sehr sehr hilfsbereit. Der Barkeeper war so nett und hat uns trotz der Staatstrauer mit Alkoholverbot leckere alkoholische Cocktails, von Cuba Libre über Daiquiri, ausgeschenkt. Jetzt denken wir nochmals an den Hahn von heute Morgen zurück und trinken auf „The Cocks-Tail“ einen Sundowner am Hotelstrand.

Das Internet ist hier leider überall gebührenpflichtig, auch für mich als Chronistin, so werde ich nicht täglich die Berichte verschicken können.

3. Tag: Havanna

Nachdem mir heute Morgen schon fast die Stange vom Duschvorhang auf den Kopf gefallen wäre, hier in Kuba ist doch ziemlich viel renovierungsbedürftig… ;-), wurden wir aber mit einem super leckeren Frühstücksbuffet belohnt. Die Säfte schmeckten nach Saft und ich konnte nicht glauben, wie viele Zutaten man für ein Omelett verwenden kann. So haben wir heute das Omelett Tropicana kennen gelernt! Schmeckt total lecker!!! Ist mit Papaya, Ananas, Banane und Käse! Werden wir morgen gleich wieder bestellen. Auch der Koch hat sich sehr über unsere Begeisterung gefreut, dass Martina gleich zu ihm an den Herd für ein Foto durfte.

Heute haben wir fast den ganzen Tag, mit ein paar Pausen, Havanna zu Fuß erkundet. Es war sehr interessant, vor allem waren wir von den Oldtimern ganz hin und weg! Allerdings ist ja derzeit 9 Tage Staatstrauer angesagt, was bedeutet, dass überall Musik und Tanzverbot ist und nur in den Hotels Alkohol ausgeschenkt werden darf. Man kann nirgends Rum kaufen, keine Zigarren, alles hat zu. Auch unser Frühbuchervorteil, die Kanonenschusszeremonie, ist ausgefallen. Dafür haben wir fast stündlich schier einen Herzinfarkt bekommen, weil man immer zur vollen Stunde einen Kanonenschuss hörte, zum Gedenken an Fidel Castro. Außerdem wird bei jedem Fernseher der Trauerzug live übertragen.

Wir zählen schon die Tage, noch 4, dann ist die Staatstrauer vorbei und Kuba erwacht wieder zum normalen Leben mit all seiner Musik und Lebensfreude! Wir sind schon sehr gespannt.

Über den Dächern von Havanna, einer Lieblingsbar von Ernest Hemingway, haben auch wir seinen Lieblingsdrink genossen, einen Mojito, sehr lecker!!!! Zum Glück befand sich diese Bar in einem Hotel… In Kuba ist es üblich, dass eine Toilettenfrau vor den WCs sitzt und wenn man ihr etwas Kleingeld, Kugelschreiber oder Süßigkeiten gibt, bekommt man etwas Toilettenpapier. Heute war es besonders nett, das Toilettenpapier war mit sehr viel Liebe kunstvoll gefaltet! Außerdem wurde ich auf der Straße von einer alten Frau angesprochen, ob ich etwas Seife für sie hätte. Ich hatte etwas dabei und ihre Augen haben so gestrahlt!

Wieder zurück im Hotel, haben Martina und ich die Pools, die wir gestern spät abends noch zufällig entdeckt haben, getestet. Vermutlich waren wir die allerersten Badegäste dort. Diese Pools sind ganz neu, beim Einstiegs Griff war noch die Verpackungsfolie dran, die Bungalows drum herum sind auch noch nicht ganz fertig, aber die Poolbar war schon in Betrieb. Allerdings war außer dem Personal niemand da, aber wer weiß auch schon davon, wenn nicht rein zufällig… Im Zimmer gibt es keine Infomappe. Auch an der Rezeption liegt nichts aus. Das ist echt schade!

Anschließend sind wir noch mit drei von unserer Gruppe mit einem Taxi zu einem Fischrestaurant gefahren. Allein schon die Fahrten waren ein Erlebnis für sich. Zuerst wollte einer vom Hotel uns ein Taxi bestellen (einen Oldtimer). Dieses hätte aber 15 CUC gekostet (einfach) für knapp 3 km. Letztlich haben wir selber eines angehalten, sind zu sechst inkl. Fahrer in einem kleinen Lada für 4 CUC gesessen. Zurück wurden wir ganz komfortabel in einem alten Oldtimer für 5 CUC zum Hotel gebracht. Wir hatten viel Spaß…

4. Tag: Havanna

Heute hätten wir eigentlich den Tag zur freien Verfügung gehabt. Da allerdings gestern die Kanonenschusszeremonie wegen der Staatstrauer ausgefallen ist, haben wir unseren Reiseleiter gebeten, mit uns heute trotzdem zur Festung zu fahren. Da während der 9 Trauertage stündlich ein Kanonenschuss abgefeuert wird, haben wir dann mehr oder weniger doch noch die Kanonenschusszeremonie mitbekommen. Das war auch mal interessant und der Ausblick von dort ist super schön!

Anschließend hat uns unser Bus wieder in die Stadt gefahren. In ein paar Nebenstraßen haben wir das bunte Treiben der Einheimischen mitbekommen, aber leider alles ohne Musik!!! Das Wetter war heute ziemlich durchwachsen und es hat immer wieder geregnet.

Am Nachmittag haben wir zu acht dann trotzdem zwei Oldtimer Cabrio Taxis (Chevrolet mit Original Motor!) ;-) gemietet (pro Auto 30 CUC/Stunde), haben eine Stadtrundfahrt gemacht in Vierteln, die wir noch nicht kannten (Havanna ist echt riesig!!!) und uns anschließend zum Hotel fahren lassen. Hatten wir einen Spaß!!!!! Können wir nur weiterempfehlen!

Die restliche Zeit haben wir gemütlich verbracht, erst noch mit einem Cocktail auf den schönen Tag angestoßen, ich habe mich noch um die Berichte gekümmert und dann haben wir im Hotel noch lecker gegessen…

5. Tag: Havanna - Pinar del Rio - Viñales-Tal

Heute haben wir uns gewünscht, dass wir noch den bekannten Friedhof Cementerio Colon besichtigen. Unter den ca. 53.000 Gräbern ist u. a. (Amelia) La Milagrosa begraben, über die es eine schöne Legende gibt. Schräg gegenüber ist der chinesische Friedhof. Dieser hätte mich auch interessiert, aber das wäre dann zuviel geworden.

Danach sind wir zu unserem neuen Ziel, dem Viñales-Tal aufgebrochen. Unterwegs haben wir noch ein paar Stopps gemacht. Bei einem Stopp gab es nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern auch die beste Piña Colada. Es wurde uns zwar wegen der Staatstrauer nur alkoholfeie Piña Colada ausgeschenkt, aber auf dem Tresen stand "rein zufällig" eine Flasche Rum und so konnte man sich selber nach Geschmack Rum in seinen Cocktail gießen.

Das Highlight heute war, als uns gezeigt wurde, wie eine Zigarre von Hand gedreht wird. Danach sind wir noch bei der mordernen Kunst am Kalkberg: dem Mural de la Prehistoria vorbeigekommen. Das Viñales-Tal ist traumhaft schön! Allerdings hat es auch ein bisschen von Dschungelfeeling und wir hatten schon 2 Riesenkakerlaken im Zimmer … Hoffentlich kommen keine weiteren zur Beerdigung … ;-)

6. Tag: Viñales Tal

Zum Glück kamen keine weitere Kakerlaken. Allerdings hatte ein Paar irgendwelche Tiere im Zimmer - sie haben als Entschädigung nun die Hotelsuite bekommen. Bei einer Mitreisenden ist mitten in der Nacht die Bettverkleidung heruntergekracht. Wir haben nur sehr heißes Wasser zum Duschen, die Temperatur lässt sich nicht verstellen. Außerdem gibt es keinen Föhn - aber wir haben uns langsam schon daran gewöhnt die Haare lufttrocknen zu lassen. Reisetipp: Reise Föhn mitnehmen! Die Badtür ist zu groß für den Rahmen und lässt sich somit nicht schließen. Anspruchsvoll darf man auf dieser Reise nicht sein - aber genau deshalb wollten wir ja Kuba noch kennen lernen, so wie es bis jetzt noch ist - ohne Luxus … ;-)

Heute haben wir eine leichte Wanderung durch das Viñales Tal gemacht, Dauer insgesamt ca 3 Std., aber sehr gemütlich mit vielen Fotostopps und unser Führer hat uns auf englisch einige Dinge gezeigt und erklärt. Es war im Prinzip ein schöner Spaziergang, nur haben wir uns alle diese Wanderung etwas anders vorgestellt. Mehr Abenteuer, mehr an den Felsen entlang… Unterwegs hatten wir in einer Waldbar Gelegenheit etwas zu trinken und so habe ich meinen 1. Coco Loco getrunken Mmmmmhhh … sehr lecker!

Zum Mittagessen sind wir in die Stadt und gut gestärkt konnte man, wer wollte, auf eigene Kosten (5 €) bei einer Bootstour durch eine Höhle mitmachen. Das war sehr schön und alle waren begeistert die daran teilgenommen haben.

Am Abend gab es zum Nachtisch Mangomarmelade mit Käse. Ist wohl eine kubanische Spezialität. Mir hat es geschmeckt! :-)

7. Tag: Viñales Tal - Cienfuegos

Auf der Fahrt nach Cienfuegos - auch Perle des Südens genannt - hat uns der Reiseleiter über Land und Leute erzählt z. B. haben wir uns gewundert, warum mitten auf der Autobahn immer wieder Leute stehen und etwas in der Hand halten. Er erklärte uns, dass sie diverse Lebensmittel verkaufen, wie z. B. Käse oder Mangomarmelade. Ansonsten bekommen die Leute hier Lebensmittelkarten mit denen sie einkaufen können. Die wenigsten haben einen Elektrokocher. Es ist üblich noch mit Holzkohle zu kochen.

Bei einem ToilettenStopp auf einer Autobahnraststätte war natürlich vor der Damentoilette eine riesige Schlange, aber eine lustige Toilettenfrau hat alle unterhalten und so war die Warterei sehr kurzweilig. Sie hat sich riesig über alles gefreut, was man ihr gegeben hat, egal ob Geld, Kuli oder Süßigkeiten, jeden abgeküsst und als ein Frosch auf der Toilette war, hat sie ihn kurzerhand gepackt und aus dem Fenster geworfen…

Zum Mittagessen waren wir nochmals auf der Finca Fiesta de Campensina und haben fast alle das kubanische Sandwich bestellt. Können wir alle nur weiterempfehlen, falls jemand von Ihnen auch hinkommt. Es besteht aus 2 Scheiben Toastbrot, Käse, Schinken und einem Schweinesteak für 3 Euro. Dazu einen Papaya- oder Guavensaft! Lecker!

In Cienfuegos angekommen, haben wir erstmal eine Bootsfahrt in der traumhaften Bucht am Hafen gemacht. Wobei man die Abgase nicht unterschätzen darf… ;-) Anschließend haben wir uns die Stadt noch ein bisschen angesehen bevor es zum Hotel ging.

Heute war nun die Beerdigung von Fidel Castro und so ganz langsam kommen die Lebensgeister von Kuba zurück. Man hat schon ein bisschen Musik auf den Straßen gehört…

Auf das Hotel waren wir schon sehr gespannt - im Reiseführer steht, das Hotel ist „erfrischend schlicht“. Na ja, unser erster Eindruck war nicht ganz so erfrischend. Denn unser Kaltwasserknopf sitzt fest und so bekommen wir zum Händewaschen fast kochendes Wasser. Aber auch dafür haben die Kubaner eine Lösung, nachdem er sich selber fast verbrüht hat: Einfach die Hände immer nur ganz kurz unter das heiße Wasser halten und so lange wiederholen, bis sie sauber sind. Na ja, er musste selber lachen über seinen Vorschlag. Aber immerhin passt diesmal die Badtür, allerdings fehlt der Griff - aber sie lässt sich trotzdem öffnen. Die meisten Zimmer haben Meerblick und das ist echt schön. :-)

8. Tag: Pool & Pina Colada

Heute hatten wir den Tag zur freien Verfügung. Der Ausflug in die Sierra del Escambray konnte leider nicht stattfinden, da wir in einem anderen Hotel wie angegeben untergebracht waren und es kilometertechnisch nicht möglich war, diesen Ausflug durchzuführen.

Nun sitze ich am Pool unter Palmen, genieße den traumhaften Meerblick, lasse mir meine gute Laune nicht ganz verderben und werde mir gleich eine Pina Colada bestellen. So habe ich Zeit meine Berichte in Ruhe (die Musikanlage ist auch kaputt)zu tippen. Seit heute dürften wir eigentlich wieder Musik hören…

Na ja, das Meeresrauschen hat ja auch was ;-) Internet gibt es auch keines - somit mache ich nun für heute Feierabend und genieße meine Pina Colada…

9. Tag: Cienfuegos - Trinidad

Heute Morgen haben uns Reiseleiter und Busfahrer mit folgendem Vorschlag überrascht - wir könnten zu einem anderen Wasserfall fahren. Quasi als kleine Entschädigung für den Tag von gestern. Wir waren sofort alle damit einverstanden, obwohl jeder 10 CUC = 10 € Eintritt bezahlen musste. Evtl. wird der eine oder andere versuchen das Eintrittsgeld von Berge & Meer wieder zurück zu fordern. Um zu dem Wasserfall zu gelangen, mussten wir zuerst ein paar Kilometer über Stock und Stein, einer kleinen Hängebrücke und über Steine in einem Fluss wandern. Es hat aber allen einen riesen Spaß gemacht! Zur Belohnung sind auch fast alle in das Naturbecken „gehüpft“ und in die Höhle beim Wasserfall geschwommen. Es war einfach nur super und erfrischend! :-)

Trinidad ist eine der schönsten Städte Kubas. Das können wir alle nur bestätigen - wir haben uns sofort in diese Stadt verliebt. Mit seinen kolonialen Gebäuden, Museen, Bars und Restaurants. Waren dann auch gleich in der Bar „La Canchanchara“ mit Livemusik und haben das gleichnamige Getränk aus Honig, Rum und Zitronensaft getrunken. Die Staatstrauer ist nun offiziell vorbei und Kuba erwacht so langsam aus seinem Dornröschenschlaf - allerdings hat man noch immer den Eindruck, dass die Leute noch immer zurückhaltend sind und einfach noch trauern. Aber im Bus durften wir endlich Musik hören.

Leider wurden wir auch heute wieder in einem anderen Hotel untergebracht als ursprünglich geplant. Das ist ärgerlich, denn das ursprüngliche Hotel wäre direkt im Zentrum gewesen und man hätte alles zu Fuß erreichen können. Das Hotel in dem wir nun einquartiert sind, ist 12 km außerhalb, was ca. 10 € Taxigeld pro Fahrt kostet. Dafür ist es zwar ein All-Inclusive-Hotel, obwohl wir laut unserer Beschreibung nur Frühstück hätten, aber man braucht in Trinidad kein All-Inclusive bei diesen vielen Bars und Restaurants. Man möchte ja auch das wahre Kuba kennen lernen, mit seinen Bars und Livemusik und nicht nur Urlaub in Hotelanlagen verbringen. Leider habe ich auch hier wieder kein Internet. Das Hotel hat zwar Internet, aber keine Karten mehr zu verkaufen.

Am Abend hat uns der Busfahrer trotzdem in die Stadt gefahren (leider muss er für jeden gefahrenen Kilometer Rechenschaft ablegen und wird mittels GPS überprüft, das empfindet man dann als kleinkariert, da von uns ja ständig Flexibilität verlangt wird ohne Entschuldigung von der kubanischen Agentur, warum wir ständig in anderen z. T. nicht so schönen und außerhalb liegenden Hotels untergebracht werden und für uns dadurch Taxikosten entstehen).

Wir sind alle zur spanischen Treppe und mussten auch hier wieder den Eintritt selber bezahlen (zum Glück nur 1 CUC = 1 €, aber es geht ums Prinzip denn lt. Programmpunkt wäre der Eintritt für das Casa de la Trova im Reisepreis enthalten, das aber wegen Renovierung derzeit geschlossen hat. Eigentlich müssten wir dafür das Eintrittsgeld zurückbekommen…). Uns hat dann aber die Band nicht so ganz zugesagt und so ist ein Teil von uns in eine andere Bar mit kostenloser Livemusik und so hatten wir noch einen schönen Abend.

Im Bus hat mir die Reisegruppe ein Geburtstagsständchen gesungen, da ich nach deutscher Zeit schon Geburtstag hatte. In der Snackbar vom Hotel haben wir dann reingefeiert. Vielen lieben Dank an alle! :-)

10. Tag: Trinidad - mein 45. Geburtstag - ein ganz besonderes Erlebnis!

„Heute geht es mit einer urigen Dampflok (bei Defekt per Bus) in das ehemalige Zuckermühlental Valle de los Ingenios. Erforschen Sie die Geschichten vergangener Zeiten, als hier noch Zuckerbarone und Sklaven gelebt haben.“ Wir haben Glück, die Dampflok ist zwar kaputt aber dafür fuhr eine Diesellok mit einer Menge von Abgasen! Die Lok war nach kubanischer Zeit sogar sehr pünktlich (nur 15 Min. Verspätung). Man hat sich gleich in die damalige Zeit zurückversetzt gefühlt und konnte sich bildlich vorstellen, wie die Sklaven auf den Feldern geschuftet haben. Im Zug war ein Musiker und gab mir ganz spontan ein Geburtstagsständchen. Das war echt schön! :-)

In Valle de los Ingenios sind wir alle auf den 43.50 m hohen Glockenturm gestiegen und haben die wunderschöne Aussicht über das Zuckermühlental genossen. Damals diente der Turm um die Sklaven zu überwachen, heute ist er ein Wahrzeichen. Anschließend hatten wir noch die Gelegenheit, einen frisch gepressten Zuckerrohrsaft zu probieren. Ist zwar sehr süß, aber mit Zitronensaft und somit dann doch erfrischend!

Den restlichen Tag hatten wir zur freien Verfügung und da unser Hotel direkt am Strand ist, haben viele die Zeit genutzt im Meer zu baden und zu relaxen.

Nach dem Abendessen (haben die meisten im Hotel eingenommen) habe ich eine Geburtstagstorte bekommen und ein Ständchen von der Band von Elvis Perez. Ich glaube wir hatten alle unseren Spaß. Anschließend haben ein paar von uns noch ein Taxi in die Stadt genommen und wir haben in einer Bar mit Livemusik über den Dächern von Trinidad noch etwas gefeiert. Manche sind auch in die Höhlendisco und es muss auch super gewesen sein. :-)

Ein unvergesslicher Geburtstag geht zu Ende… Ganz lieben Dank für all die Glückwünsche und Ständchen zu meinem Geburtstag! Ich komme sehr gerne wieder nach Kuba um meinen Geburtstag zu feiern!!! Lieben Dank auch für all die WhatsApp und Emails, die ich nur kurz herunterladen konnte, zum Beantworten aber kein Internet mehr zur Verfügung hatte.

11. Tag: Trinidad - Cayo Santa Maria

Da wir wegen dem Trauerzug zu Beginn unserer Reise keine Stadtbesichtigung in Santa Clara machen konnten, durften wir uns heute kurz die Stadt Sancti Spiritus anschauen, da sie auf dem Weg nach Cayo Santa Maria liegt. Das war sehr schön. Leider etwas kurz, wie so oft (ca. 45 Min.).

Jetzt haben wir unsere letzte Etappe unserer Rundreise erreicht und sind auf Cayo Santa Maria. Es ist eine sehr schöne Hotelanlage, riesengroß, nur leider fehlen überall Schilder und es dauert erst mal, bis man sich zu recht findet. Es ist auf Tourismus ausgelegt und somit hat es leider überhaupt nichts mehr von dem kubanischen Flair. Aber der weiße Sandstrand und das türkisfarbene Meer sind ein Traum! :-)

In der Nacht haben wir in unserem Zimmer mal wieder eine große Kakerlake entdeckt. Sie hat sich dann so blöd in mein Nachttisch verkrochen, dass wir nicht mehr hingekommen sind. So habe ich kurzerhand den Nachttisch auf den Balkon gestellt. Da sich aber die Putzfrau am nächsten Tag bestimmt gewundert hätte, warum das Möbelstück auf dem Balkon steht und es womöglich wieder mit Kakerlake in unser Zimmer gestellt hätte, ging Martina zur Rezeption, die es ganz lustig fanden aber doch auch irgendwie Angst hatten, wir hätten es in hohem Bogen über den Balkon geworfen, kam dann ein Angestellter mit und hat die Kakerlake dann herausgeschüttelt und erledigt… Ich glaube unsere Kakerlake war das Gesprächsthema der Nacht. Aber wir konnten dafür beruhigt schlafen.

12. - 16. Tag: Cayo Santa Maria - Badeaufenthalt und Abreise

Weiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser - Entspannung pur auf der traumhaften Insel Cayo Santa Maria. Es werden diverse Ausflüge angeboten, es gibt am Abend kostenlose Vorstellungen im Theater, man darf mal kostenlos auf dem Hobie Cat mitfahren. Martina und ich haben uns nach langem Überlegen wegen dem Tierschutz dann doch entschlossen beim Delfinschwimmen mitzumachen. Im Hotel haben sie gemeint, wir bräuchten uns wirklich keine Sorgen um die Tiere machen, im Reiseführer steht, dass auf Cayo Santa Maria das größte Delfinario sei.

Die Reise war schön, aber wir haben eben durch die Staatstrauer sehr wenig vom wahren Kuba, ihrer Musik, ihrem Leben, ihrer Tänze mitbekommen. Eigentlich nur die 2 Tage in Trinidad. Schade, dass uns auch auf der Rückfahrt die Stadtrundfahrt in Santa Clara nicht ermöglicht wurde.

Selbst hier auf Cayo Santa Maria war es nun schwierig herauszufinden, wann wir für den Abflug abgeholt werden. Ein Mitreisender war hartnäckig genug, sich mit der Agentur verbinden zu lassen bis er die nötige Information hatte. Der Reiseleiter, der uns abgeholt hat, hat sich dann 1.000 Mal bei uns entschuldigt und wir haben ihm Tipps gegeben, wie er es zukünftig besser machen könnte.

Unser Bargeld hat locker gereicht. Und es musste auch sonst niemand zwecks Geldmangel aus der Botschaft ausgelöst werden! Für eine normale Mahlzeit bezahlt man ca. 5 € (mir hat eine Schüssel mit Reis und Gemüse für 2 € gereicht). Cocktails kosten ca. 3 €, alkoholfreie Getränke 1 € (in den Hotels teilweise mehr).

Von vielen Kuba Reisenden hört man oft, wie nervig es ist, dass alle immer Trinkgeld wollen - die Toilettenfrau, der Kofferträger… Seife ist auf Kuba Mangelware. Für die Einheimischen kostet ein Stück Seife ca. 5 € und sie müssen Glück haben, überhaupt eine zu bekommen. Deshalb wird man überall nach Seife angesprochen. Vor den meisten Toiletten (auch im Restaurant) sitzt eine Toilettenfrau die 1 EUR möchte und dafür bekommt man etwas Toilettenpapier. Da ich 1 € aber doch etwas übertrieben fand (selbst in Deutschland kostet es nicht so viel), habe ich meistens in Naturalien bezahlt. Eine Freundin gab mir vor dem Abflug noch den Seifen Tipp und so hatte ich immer welche in meiner Hosentasche. Man kann sich nicht vorstellen, wie die sich dort gefreut haben! Auch über sonstige Kosmetikartikel, Süßigkeiten und Kugelschreiber!

Die Kubaner sind äußerst Gastfreundlich. So ist es auch überhaupt kein Problem, wenn man mal auf die Toilette muss, einfach zu jemandem nach Hause zu gehen. Die meisten Wohnungstüren stehen offen, man klopft an und fragt, ob man die Toilette benutzen darf…

Somit war es auch eine sehr interessante Reise. Auch interessant, wie konsequent und von Herzen die Staatstrauer durchgeführt wurde und wir wissen es auch zu schätzen, bei solch einem historischen Ereignis hautnah dabei gewesen zu sein. Beim Rücktransfer gab der Reiseleiter Martina die spanische Version von dem Trauerlied für Fidel Castro mit der Bitte, es ins Deutsche zu übersetzen. Auch Weihnachten fällt in Kuba dieses Jahr wegen der Trauer aus.

Wir haben trotz allem viel gesehen, viel Schönes erlebt. Aber ich wünsche allen Kuba Reisenden, dass keine Staatstrauer in solch einem Ausmaß mehr gibt. Ich denke, ohne Staatstrauer wäre die Reise ganz anders verlaufen. Oder man die Möglichkeit hätte, kurzfristig kostenlos umzubuchen. Aber auch Berge & Meer war wohl das Ausmaß nicht bewusst, denn eine Mitreisende hatte am Samstag vor Abflug noch bei Berge & Meer angerufen, da in den Medien schon von der Staatstrauer berichtet wurde. Aber ihr wurde versichert, dass die Reise ohne Einschränkungen durchgeführt wird …

Bis zur nächsten Reise!

Herzlichst, Sandra

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise
Charterflug nach Santa Clara. Empfang durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung sowie Transfer zum Hotel. Ihr Reiseleiter verrät Ihnen gerne ein paar Tipps, wo Sie den Abend mit einem Cuba Libre oder einem Daiquiri ausklingen lassen können.

2. Tag - Santa Clara - Havanna (ca. 300 km)
Bei einer morgendlichen Rundfahrt durch die Che Guevara Stadt lernen Sie viel über die Geschichte des Landes. Was hat es mit dem Überfallenen Zug auf sich? Oder warum ist die Statue von Che mit einem Baby so besonders? All das erfahren Sie heute. Anschließend können Sie auf Wunsch zu einem der bedeutendsten Monumente des Landes fahren - das Che Guevara Mausoleum (vor Ort buchbar). Danach geht es weiter in die Hauptstadt des Landes, nach Havanna. Eine pulsierende Stadt, die viel Lebensfreude und Charme versprüht, erwartet Sie! Nach Ihrer Ankunft verrät Ihnen Ihr Reiseleiter ein paar Geheimtipps, wo Sie in einer guten Bar Ihren ersten Abend ausklingen lassen können.

3. Tag - Havanna
Auf einem Stadtrundgang im alten Havanna, am Hafen vorbei an Hemingways Lieblingsbar und dem Capitol gehen Sie in Richtung der Flaniermeile El Malecón. Von dort aus erkunden Sie das moderne Havanna. Nutzen Sie den Rest der Zeit, um die koloniale Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Besonders die Altstadt mit ihrer barocken und neoklassischen Architektur ist ein Ort, der beeindruckt. Auch die UNESCO ist von der Schönheit des alten Zentrums überzeugt und ernannte es daher zum Weltkulturerbe. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Festung El Morro. Enden Sie dort Ihren Tag im stimmungsvollen Abendlicht und erleben Sie die traditionelle Kanonenschusszeremonie (bei Buchung bis 31.08.16 inklusive). Diese signalisiert seit dem 18. Jahrhundert jeden Abend um 21.00 Uhr das Schließen der Stadttore.

4. Tag - Havanna
Lassen Sie sich für heute wertvolle Tipps von Ihrer Reiseleitung geben, denn Sie haben den kompletten Tag zur freien Verfügung. Wie wäre es beispielsweise mit einem ausgiebigen Spaziergang entlang des Malecons. Setzen Sie sich auf die Mauer und beobachten Sie das bunte Treiben! Oder möchten Sie noch mehr von der Altstadt Havannas kennen lernen? Dann machen Sie sich auf in das bunte Gassengewirr und lassen Sie sich überraschen was Sie hier alles erwartet!

5. Tag - Havanna - Pinar del Rio - Viñales (ca. 190 km)
Nach dem Frühstück starten Sie in die grünste Provinz der Insel. Mit einer einzigartigen Flora und Fauna bildet das Viñales Tal ein landschaftliches Highlight Ihrer Erlebnisreise. Es hat mit seinen grünen Kalksteinhügeln, den sogenannten Mogotes, tropischem Gewächs, seiner roter Erde und weitläufigen Feldern viel zu bieten. Genießen Sie den ersten Abend bei einem herrlichen Sonnenuntergang und beobachte Sie, wie die Sonne langsam hinter den eigenartigen Felsformationen verschwindet.

6. Tag - Viñales
Erleben Sie die Landschaft heute auf einer leichten Wanderung (Dauer ca. 2 Stunden) durch duftende Tabakplantagen und kommen Sie in Kontakt mit den örtlichen Bauern. Ihr Reiseleiter hält weitere Tipps bereit um die Umgebung kennen zu lernen.

7. Tag - Viñales - Cienfuegos (ca. 445 km)
Auf dem Weg nach Cienfuegos halten Sie zunächst bei der Finca Fiesta de Campesina, wo Sie einen kurzen Stopp einlegen und sich von der Fahrt erholen können. Nach der Ankunft in Cienfuegos erkennen Sie, dass die Stadt nicht umsonst auch die "Perle des Südens" genannt wird. Nach einem kurzen Rundgang durch die koloniale Stadt empfiehlt Ihnen Ihr Scout einige Sehenswürdigkeiten, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Der karibische Strand von Yaguanabo lässt sich von Ihrem Hotel aus direkt erkunden. Abends unternehmen Sie den Sonnenuntergang bei einer Bootsfahrt durch die schöne Bucht von Cienfuegos.

8. Tag - Cienfuegos - Sierra del Escambray - Cienfuegos (ca. 70 km)
Natur pur erwartet Sie heute in einem Naturpark. Die reizvolle Sierra del Escambray mit ihrem beeindruckenden Wasserfall "El Nicho" ist einen Besuch wert (Wetter abhängig). Genießen Sie ein erfrischendes Bad im Naturbecken! Trauen Sie sich von dem Felsen ins klare Wasser zu springen?

9. Tag - Cienfuegos - Trinidad (ca. 90 km)
Trinidad ist wohl eine der schönsten Städte Kubas und hat reichlich zu bieten: koloniale Gebäude, Museen, viele Bars und Restaurants für Nachtschwärmer. Ihr Reiseleiter gibt Ihnen nach der Ankunft wieder nützliche Tipps, was Sie nicht missen sollten und wo es gutes kubanisches Essen gibt. Ein besonderes Highlight erwartet Sie am Abend in der legendären Casa de la Trova mit mitreißender kubanischer Live-Musik. Trauen Sie sich auf die Tanzfläche?

10. Tag - Trinidad
Heute geht es mit einer urigen Dampflok (bei Defekt per Bus) in das ehemalige Zuckermühlental Valle de los Ingenios. Erforschen Sie die Geschichten vergangener Zeiten, als hier noch Zuckerbarone und Sklaven gelebt haben.

11. Tag - Trinidad - Cayo Santa Maria (ca. 160 km)
Nach dem Frühstück werden Sie in Ihr All-Inclusive Hotel gebracht. Vorbei am karibischen Meer, entlang der traumhaften Strände, führt es Sie auf die kubanische Trauminsel Cayo Santa Maria. Es erwarten Sie entspannende und erholende Tage unter der tropischen Sonne.

12. - 14. Tag - Cayo Santa Maria
Weiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser - entspannen Sie auf der traumhaften Insel Cayo Santa María und genießen Sie die Annehmlichkeiten Ihres Hotels. Unternehmen Sie ausgedehnte Spaziergänge oder erkunden Sie die Unterwasserwelt bei einer Schnorchel- oder Tauchtour.

15. Tag - Abreise
Nachdem Sie in Ihrem All-Inclusive Hotel wieder Kraft getankt haben, heißt es Abschied nehmen von Kuba. Abholung im Badehotel und Rückflug von Santa Clara (ca. 115 km).

16. Tag - Ankunft in Deutschland