Oktober 2022

Reisebericht: Expeditionskreuzfahrt mit der MS Roald Amundsen - Andenküste & Panamakanal

Unsere Chronisten Michaela & Michael haben eine wundervolle Entdeckerreise gebucht & berichten über die Expeditionskreuzfahrt mit der MS Roald Amundsen - Andenküste & Panamakanal.

Chronisten Michaela & Michael auf Expeditionskreuzfahrt durch den Panamakanal
Mein Tipp

Highlights entlang der Andenküste

Michaela & Michael, Berge & Meer Chronisten

Hallo Berge & Meer Freunde, es ist wieder so weit, das Reisefieber hat uns erneut gepackt. Es treibt uns dieses Mal von Panama die Andenküste entlang bis Chile. Wir haben in unserem Reiseleben Flusskreuzfahrten auf dem Nil, dem Mekong und dem Amazonas, Zugkreuzfahrten in Sibirien und Afrika unternommen aber nur eine Hochseereise in die Antarktis. Wir sind wohl nicht die klassischen Kreuzfahrer. Viel Spaß beim Lesen unseres Blogs, Michaela und Michael

1. Tag:

Anreise

"Zu Reisen ist zu Leben" (Zitat: Hans Christian Andersen)

Das Ziel erreicht man nicht ohne den Weg und dieser kann lang sein. Nach dem Flug über Amsterdam bis Panama, sowie einem kurzen Transfer vom Flughafen haben wir unser Hotel mitten im Hochhausdschungel von Panama City erreicht. Noch ein Bier der Marke Corona Extra zur Prävention, dann fallen wir müde ins Bett und fühlen uns gar nicht mehr lebendig.

2. Tag:

Panama Stadt (Panama)

"Wie gut ist es, dass wir Panama gefunden haben" (Zitat: Janosch)

Nach einem erholsamen Schlaf sind wir bereit für neue Abenteuer. Unsere kleine Gruppe von 14 junggebliebenen Abenteurern wird von Ester (unserer Reiseleiterin) eingesammelt. Wir verlassen mit dem Bus das quirlige Panama City und nach einer kurzen Fahrt über die Autobahn, finden wir uns schon am Rande des Regenwaldes wieder. Hier erwarten uns Ureinwohnern vom Volk der Emberá mit ihren Einbaum-Booten. Nach Besteigen der einfachen Boote, geht die Fahrt von strahlendem Sonnenschein begleitet und dem Sound des knatternden Außenborders untermalt, auf dem Rio Chagres weiter. Mit den Augen suchen wir den dichten Urwald zu beiden Seiten des Flusses nach typischen Bewohnern wie Faultier, Brüllaffe oder einem hübschen Vogel ab. Einige Vögel entdecken wir tatsächlich im dichten Blattwerk, aber bei 700 endemische Arten ist es uns nicht möglich ihre Namen zu benennen. Die einstündige kurzweilige Fahrt geht zu Ende und wir finden uns mitten im Regenwald, am Eingang zum Dorf der Emberá, wieder. Das Begrüßungskomitee hat extra für uns Europäer traditionelle Bekleidung sowie Körperbemalung angelegt, und die Kinder hüpfen neugierig um uns herum. Von Trommelmusik begleitet werden wir über eine Holztreppe zum Dorf geleitet. Wir erhalten eine Einführung in die Jahrtausende alte Lebensweise, und es wird kunstvoll hergestelltes Handwerk zum Kauf angeboten. Emberá - Künstler wollen uns von einer typischen Tattoo-Bemalung überzeugen, für die eine aus Pflanzensaft und Asche erstellte Farbe verwendet wird. Nach kurzer Überlegung nehmen wir aber Abstand von solch einer Bemalung. Es ist uns nicht klar, ob die Farbe nach Wochen oder erst nach Jahren verblasst. Einige Frauen des Dorfes haben inzwischen für uns gekocht. Sie reichen uns, in ein Palmblatt eingewickelt, das aus Fisch mit Kochbanen bestehende Mittagessen. Es schmeckt gut. Die Zeit vergeht wie im Flug, schon müssen wir per Boot den Rückweg antreten. Jetzt wird uns auch bewusst, warum es Regenwald heißt. Während der gesamten Rückfahrt kommt Wasser von oben. Nachdem das Boot am Ufer anlegt, flüchten wir in den Bus. Erst als wir das Hotel erreichen sind wir wieder halbwegs trocken. Einige mitreisende Abenteurer unternehmen am Abend noch eine Tour in die City, um die Skyline der Stadt bei Nacht zu bewundern, sowie die panamaische Küche zu probieren. Wir lassen es ruhig angehen und die erlebnisreichen Tage mit einem guten Drink an der Hotelbar ausklingen. Es ist erstaunlich wie dicht hier moderne Stadt und wilde Natur zusammenliegen.

Bei der Prüfung unserer Emails erleben wir noch eine Überraschung. Hurtigruten teilt uns mit, dass wir Peru leider nicht anlaufen können. Peru´s strenge COVID-19 Vorschriften schreiben eine Schiffsquarantäne vor, falls es auch nur einen einzigen positiven Fall an Bord gibt. Hurtigruten hat entschieden dieses Risiko nicht einzugehen. Wir haben die Option die Reise abzubrechen und auf Kosten von Hurtigruten nach Hause zu fliegen. Aber wer will das schon nach einer so langen Anreise.

3. Tag:

Panama Stadt (Panama)

"Panama ist so wunderbar, wundervoll schön" (Zitat: Janosch)

Heute tauchen wir in die Geschichte von Panama Stadt ein, dass im Jahr 1519 als Panamá la Vieja gegründet wurde. Von hier aus wurden die Reichtümer der Inkas nach Europa verschifft, bis der Piraten Henry Morgen die Stadt im Jahr 1671 ausraubte und zerstörte. Die Stadt wurde 5 km entfernt neu erbaut, aber der Handel erreichte erst wieder wirkliche Bedeutung als der Panamakanal gebaut wurde. Wir bewundern bei 100% Luftfeuchtigkeit, die einen Regenschirm erforderlich macht, die kargen Ruinen dieser ersten spanischen Siedlung. Im liebevoll eingerichteten Museum erhalten wir einen tieferen Einblick in die Historie. Dann geht es vorbei an den Wolkenkratzern, in die „neue“ farbenfrohe Altstadt mit Ihren restaurierten oder im Originalzustand erhaltenen Häusern aus der Kolonialzeit. Leider müssen wir den Besuch dieses zum UNESCO- Weltkultur gehörenden Stadtkerns und dem Malecón im Stechschritt absolvieren. Es steht nämlich als weiterer Höhepunkt noch der Besuch des Panamakanals an. Also geht es weiter zu den Miraflores-Schleusen, um Einblick in deren Funktionsweise zu erhalten. Nach der Bewunderung dieses technischen Meisterwerks, möchte uns Ester noch Freddy vorstellen. In einem lichten Wäldchen nahe der Schleuse sucht sie die Bäume ab, um dann begeistert auf ein wunderschönes Faultier mit grünlichem Schimmer zu zeigen. Dieses Grün ist keine Fellfarbe, sondern ein eigenes Biotop aus Algen und Motten. Wir sind so begeistert, dass die kleine, am Boden zusammengekringelte Schlange beinahe übersehen wird. Es ist aber gerade nochmal gut gegangen.

Etwas zur Geschichte des Panamakanals Panama liegt zwischen Nord- und Südamerika auf der mittelamerikanischen Festlandbrücke. Die teilweise nur 100 Kilometer breite Landenge trennt den Pazifik und den Atlantik. Um von einem Ozean in den anderen zu gelangen, musste früher ein rund zweiwöchiger Umweg um das „Kap Hoorn“, gefahren werden. Der Bau des Panamakanals, nach den Vorbild des Suezkanals, begann 1881, Frankreich stellte ihn jedoch wegen unlösbaren technischen Problemen und einer sehr hohen Sterblichkeitsrate der Kanalarbeiter den Bau ein. 1904 übernahmen die Vereinigten Staaten das Projekt. Der Panamakanal wurde im August 1914 fertiggestellt, aber bedingt durch den Ersten Weltkrieg erst am 12 Juli 1920 durch den Präsidenten W. Wilson offiziell eröffnet Der Kanal ist gut 82 Kilometer lang (knapp die Hälfte der Strecke im aufgestauten Gatúnsee) und liegt 26 Meter über dem Meeresspiegel mit jeweils 3 Schleusen am Atlantik und am Pazifik. Der Kanal wurde durch die Vereinigten Staaten bis 1977 betrieben, 1999 wurde er nach einer Zeit der gemeinsamen amerikanisch-panamaischen Kontrolle an die Regierung Panamas übergeben. Das erste Schiff war der Dampfer S.S. Ancon und 96 Jahre später fuhr ein chinesischer Frachter als millionstens Schiff durch den Panamakanal.

4. Tag:

Panama Stadt (Panama)

"Man muss reisen, um zu lernen." (Zitat: Mark Twain)

Heute geht es mit gepacktem Koffer an die Atlantikküste. Wir besuchen die neuen Schleusen in Agua Clara. Im Jahr 2007 begangen die Arbeiten zur Erweiterung des Panamakanals und die noch größeren Schleusen ermöglichen seit dem 26 Juli 2016 die Durchfahrt von Schiffen der Neopanamamax-Klasse mit 14.000 TEU („Twenty-foot Equivalent Unit“ ist eine international standardisierte Einheit zur Erfassung von ISO-Containern verschiedener Größen und zur Beschreibung der Ladekapazität von Schiffen). Zum Abschluss unseres Panamabesuchs geht es noch zu der, mitten im tropischen Urwald liegenden und zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden, Ruine der Festung San Lorenzo. Dies ist eine der ältesten Festungen Amerikas, von dem aus den Schätzen der Inkas nach Spanien verschifft wurden. Nach einer nicht spannenden Videoeinführung über die Geschichte der Festung dürfen wir sie zu Fuß erkunden. Dank der großen Schwüle klebt uns die Kleidung am Körper und der Schweiß fließt von der Stirn. Aber was nimmt man nicht alles auf sich, um seinen Wissenshorizont zu erweitern. Endlich besteigen wir nach ausgiebiger Besichtigung unseren Bus, um zum Hafen von Colón zu fahren und auf der MS Roald Amundsen einzuschiffen.

Nach den Einschiffungsformalitäten geht es zum Abendessen, der Jackenanprobe und Übernahme, Kennenlernen des Exkursionsteams und der Erkundung des öffentlichen Schiffsbereichs.

5. Tag:

Passage des Panamakanals

"Nur wer sich auf den Weg macht, wird neues Land entdecken!" (Zitat: Hugo von Hofmannsthal)

Auch wenn der Kanal nicht der einzige Grund war, um nach Panama zu reisen, wollten wir die berühmteste und wichtigste künstliche Wasserstraße der Welt nicht nur besichtigen, sondern unbedingt auch durchfahren.

Nach der gestrigen Einschiffung im Hafen von Colón hat die MS Roald Amundsen bereits am heutigen Morgen ihre Warteposition zur Durchquerung des „alten“ Kanals eingenommen. Nach einem guten Frühstück und im allerbesten Morgenlicht, beginnt unsere Durchquerung des Panamakanals von Colón an der Atlantikküste bis Balboa, einem Vorort von Panama-Stadt an der Pazifikküste. Die Roald Amundsen wird bei den Gatún-Schleusen auf rund 26 m Höhe angehoben, durchquert den Kanal und passiert dann die Pedro-Miguel-Schleusen. Dabei verliert sie knapp 10 m an Höhe, in den folgenden Miraflores-Schleusen wird sie um die restlichen 16 m abgesenkt. Nachdem ein hoch beladenes Containerschiff die Schleuse verlassen und der Wasserstand wieder unser Niveau hat öffnen sich für uns die Schleusentore. Unser Schiff hat innerhalb der Schleusen nur wenige Zentimeter Platz zum Manövrieren, und wird daher von Treidelloks, unterstützt. Als Treidellok bezeichnet man längs von Gewässern fahrende Lokomotiven, die die Schiffe in Position halten. Die bekannteste Treidelstrecke der Welt ist wohl die Zahnradbahn an den Ufern der Schleusen des Panamakanals. Die Technik ist noch aus der Zeit der Eröffnung des Panamakanals – die Loks sind jedoch jüngerer Bauart. Die Durchschleusung erfolgt mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks, denn Zeit bedeutet hier viel Geld. Gemächlicher erfolgt die Durchquerung des Gatúnsees, denn an der letzten Schleuse haben wir den gleichen Ablauf des Schleusens. Unterwegs gibt es jede Menge Seevögel zu beobachten, schade keine Krokodile und Faultiere, aber die haben wir ja gestern gesehen. Auf dem Beobachtungsdeck wird nach jedem Schleusenvorgang das staunende Publikum geringer, denn auch das hervorragende Mittagessen muss ja noch eingeplant werden. Anschließend ist für die meisten Mitreisenden Siesta auf der komfortablen Kabine angesagt. Im schönsten Abendlicht kommt Panamacity in Sicht und wir haben zum Abschied einen traumhaften Blick auf die Skyline – „Oh wie schön ist Panama“.

6. Tag:

Erholung auf See

„Ein guter Reisender hat keine festen Pläne und denkt nicht ans Ankommen.“ (Zitat: Lao Tzu)

Heute ist es Zeit zu entspannen und die MS Roald Amundsen kennen zu lernen. In der Explorer Lounge genießen wir in gemütlichen Sesseln, mit einem Late Macchiato Glas in der Hand, die vorbeiziehende Landschaft. Anscheinend sind viele, auf Grund des veränderten Reiseverlaufs, kurzfristig von der Reise zurückgetreten. So ist die Anzahl der Gäste sehr überschaubar und es gibt überall mehr als genug Platz. Das Exkursionsteam bietet den ersten Vortrag über die Anden an, während die Küste Kolumbiens an uns vorbeizieht. Mmh, was mag der Grund sein keinen Halt in Kolumbien einzulegen. Hier können wir nur spekulieren welche Gefahren Hurtigruten sieht. Wir waren jedenfalls im letzten Mai kurz in Kolumbien und sahen uns bis auf die Ein- und Ausreisebürokratie keinen besonderen Risiken ausgesetzt. Als großes Ereignis steht heute die Äquatortaufe an, hier müssen auch alle Crewmitglieder erscheinen, die noch nie den Äquator überquert haben. Für diese hält Neptun als Initiationsritus eine besonders große Kelle mit roter Eis-Suppe bereit. Bei einem Willkommensdrink stellt uns der Kapitän am Nachmittag einige Mitglieder der Mannschaft vor. Die Mannschaft sowie das Expeditionsteam sind international besetzt. Die Bordsprache ist Englisch, aber es gibt 2 Simultanübersetzerinnen die Vorträge auf Deutsch übersetzten. Dies kann man in Englisch und Deutsch über die Videokanäle bequem auf der Kabine ansehen oder mit dem Knopf im Ohr direkt am Vortrag teilnehmen. Für organisatorische Fragen findet sich immer ein Deutsch sprechendes Mannschaftsmitglied, falls der Vokabelschatz mal nicht reicht.

7. Tag:

Manta (Ecuador)

„Reisen bedeutet herauszufinden, dass alle Unrecht haben mit dem, was sie über andere Länder denken.“ (Zitat: Aldous Huxley)

Der heutige Morgen startet mit einem Besuch der leeren Sauna, einigen Runden im leeren Pool, um zum Abschluss noch kurz im leeren Whirlpool zu entspannen. Nach einem guten Frühstück genießen wir die Fahrt entlang der Küstenlinie bis Manta in Ecuador unserem nächsten Halt.

Abgesehen von herrlichen Stränden und frischen lokalen Meeresfrüchten ist Manta auch der Ausgangspunkt, um die Stadt Montecristi zu besuchen, in der die berühmten Panama-Strohhüte erfunden wurden, die bis heute hier, von Hand gefertigt werden. Nach der Ankunft in Montecristi wird die ganze Busladung in eine Hutfabrik geführt, um den Herstellungsprozess des echten Panamahuts vorzustellen und Informationen über die unterschiedlichen Qualitäten zu erhalten. Naja, so ganz echt scheint die Vorstellung nicht zu sein. Es ist jedenfalls erstaunlich, wie die Hutkrempe mit einem Bügeleisen geglättet werden kann ohne, dass das Stromkabel in einer Steckdose steckt. Danach wird es Zeit in einem der gefühlt 100 Läden, die uns Strohhütte anbieten, genau den Panamahut zu finden den man mit nach Hause nehmen möchte. In einer kleinen Manufaktur werden wir fündig, schnell noch das gewünschte Hutband anbringen lassen und schon geht es per Bus zurück zum Schiff.

8. Tag:

Machala (Puerto Bolivar/Ecuador)

„Reisen macht einen bescheiden, man erkennt, welch kleinen Platz man in der Welt besetzt.“ (Zitat: Gustave Flaubert)

Heute laufen wir die zu Malacha gehörende Hafenstadt Puerto Bolívar an. Machala liegt im fruchtbaren Tiefland nahe dem Golf von Guayaquil und gilt als die Bananenhauptstadt der Welt. Kaffee und Kakao sind ebenfalls wichtige Produkte, die von hier kommen. Das besondere bei unserem heutigen Ausflug ist die Polizeieskorte, die uns in die 7km entfernte Malacha City begleitet. Wir werden das Gefühl nicht los, dass wir diese Eskorte nicht nur erhalten, weil die MS Roald Amundsen seit 2 Jahren wieder das erste Kreuzfahrtschiff ist. Aber so sind die Straßen frei für uns, um den strammen Programmplan zeitlich zu schaffen. Der erste Stopp wir am Obst und Gemüsemarkt eingelegt, um die Vielfalt des Angebots zu bewundern. Als nächstes geht es zum örtlichen Kunstmuseum in dessen Eingangshalle uns ein Cellist mit seinem Spiel erfreut. Im Theatersaal gibt es erst eine Tanzvorführung und danach trägt ein Sänger noch Volksweisen vor, die leider durch schlechte Akustik nicht richtig zu Geltung kommen. Zum Abschluss noch einen Rundgang, um die ausgestellten zeitgenössischen Gemälde zu bewundern. Schon geht es mit dem Bus weiter zum Volkspark, in dem uns eine Folkloregruppe mit Ihrem Tanz erfreut. Es gibt eine ganze Reihe von Marktständen mit lokalen Produkten, die wir probieren dürfen und möglichst auch kaufen sollen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und schon fahren wir wieder, von der örtlichen Polizei eskortiert, zurück zum Schiff.

9. Tag:

Guayaquil (Ecuador)

„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ (Zitat: Augustinus Aurelius)

Am Morgen laufen wir als letzten Halt in Ecuador den Hafen von Guayaquil ein. Zuerst geht es zum Park Seminario in dem duzenden grünen Leguane sich auf Wiesen, Wegen und Bäumen frei bewegen, weswegen er auch die Bezeichnung „Parque de Las Iguanas“ hat. Es ist hier ein Leichtes von den Leguanen Porträts zu fotografieren. Leider müssen wir viel zu schnell weiter, um noch einige imposante Gebäude und die Hauptattraktion den Malecón 2000 zu besuchen. Am Ende der Uferpromenade befindet sich das Museum für Anthropologie und Moderne Kunst. Hier tauchen wir in die präkolumbianische Vergangenheit Ecuadors ein. Beim Verlassen des Museums eröffnet sich uns ein herrlicher Blick auf den Hügel Cerro Santa Ana, mit den bunten Häuser des Stadtviertels Las Peñas. Stufen führen uns auf den Hügel und wir entdecken viele Cafés und Kunstgalerien, die zum Verweilen einladen. Leider ist die Zeit wieder viel zu kurz und der Bus wartet schon auf dem Hügel, um uns zurück zum Schiff zu bringen.

Die nächsten 4 Tage werden wir auf See verbringen und ohne Halt, an der Küste Perus vorbeifahren, um unser nächstes Ziel in Chile zu erreichen. Diese vier Tage werden wohl eine echte Luxusreise. Wir haben inzwischen festgestellt, dass nur eine sehr geringe Anzahl von Gästen an Bord ist. Einige Mitreisende haben heute das Schiff verlassen, da wir leider nicht wie ursprünglich geplant einige Häfen Perus anlaufen. So sind insgesamt 232 Personen an Board der MS Roald Amundsen, die sich Aufteilen in 148 Mitglieder der Mannschaft und 84 Gäste (zur Info: Es gibt genug Kabinen für bis zu 530 Passagieren).

10. Tag:

Ein Tag auf See

„Gut zu reisen ist besser als anzukommen.“ (Zitat: Buddha)

Heute ist See-Tag und nach ein paar runden im Pool geht es zum Frühstücksbüffet, welches keine Wünsche offenlässt. Schnell noch den letzten Kaffee austrinken und dann auf zur Küchenbesichtigung. Interessierte erhalten heute einen Einblick wie die Küchenlogistik und Vorratshaltung funktioniert. Nach dem Rundgang ist klar, dass wir nicht verhungern und verdursten werden. Jetzt Kaffee nachfassen, um dann gemütlich auf der Kabine dem Vortrag über die „Geschichte des Kakaos“ zu folgen. Und schon ist es wieder Zeit für das Mittagsbuffet. Also wenn man etwas an Gewicht zulegen möchte, ist eine Seereise immer die richtige Wahl. Am Nachmittag hält der Schiffsingenieur einen Vortrag zur Schiffstechnik. Beim Abendessen werden wir von den Servicecrew im Restaurant ausdrücklich darauf hingewiesen nicht das Abendprogramm zu verpassen. Einige Mitglieder der Mannschaft musizieren in Ihrer Freizeit und haben die Passagiere zu einem Konzert eingeladen. So finden wir uns am Abend pünktlich in der Explorer Lounge ein, um dem Konzert mit einem Medley populärer Musikstücke zu lauschen. Die Band kommt bei allen Gästen gut an, es wird getanzt und Zugabe gefordert.

Vorstellung der MS Roald Amundsen dem ersten Hybrid-Expeditionsschiff von Hurtigruten: Das nach Norwegens großem Entdecker Roald Amundsen benannte Schiff von Hurtigruten hat 11 Decks, ist 140 Meter lang, 23,6 Meter breit und hat 5,3 Meter Tiefgang. Besonders sind auch die eisfesten Seitenstrahlruder und die Eisklasse PC 6 erlaubt Fahrten durch Eis von bis zu einer Dicke bis zu 1 Meter (gut mit Eis ist auf unserer Strecke jetzt weniger zu rechnen). Die Kombination von vier dieselelektrischen Maschinen und zwei Lithium-Ionen-Batterieblöcken auf einem Kreuzfahrtschiff ist neu. Die Technik heißt Peak Shaving. Bei steigendem Energiebedarf, etwa beim An- und Ablegen, werden nicht die Maschinen hochgefahren, sondern springen die Batterien ein. Sie werden wieder geladen, sobald die Generatoren mehr Strom produzieren, als für Antrieb und Schiffsbetrieb verbraucht wird. Auffällig ist auch das Design des Schiffes mit dem markanten, wuchtigen Bug und dem senkrechtem Vorsteven. Sie durchschneidet das Wasser, statt es zu verdrängen. Die MS Roald Amundsen hat 265 Außenkabinen, rund 50 Prozent davon und ein Großteil der höherklassigen Kabinen und Suiten haben einen Balkon. Sie sind geschmackvoll eingerichtet mit bequemen, verstellbaren Sesseln oder Sofas und verfügen über einen Flachbildschirm. Nach dem Boarding benötigt man das Schiffs-WLAN und die Hurtigruten APP auf seinem Smartphone, um sich über alle Ereignisse an Bord (Essenszeiten, Ausflüge, Veranstaltungen, etc. informieren zu können. Und für den alternativ Reisenden ohne Smartphone stehen auf den Fluren Bildschirme zur Verfügung, die das Programm anzeigen. Der Internetzugang steht kostenfrei zur Verfügung, nur die Verbindungsqualität ist abhängig von der Anzahl der kreisenden Satelliten. Weiterhin hat Hurtigruten „unnötiges“ Einwegplastik von Bord verbannt – auf jeder Kabine stehen Aluminiumflaschen zur Befüllung an den Wasserstationen auf den Decks zur Verfügung. Technische Daten der MS Roald Amundsen • Taufe: 2019 • Vermessung: 20.889 BRZ • Länge: 140 Meter • Breite: 23,6 Meter • Tiefgang: 5,3 Meter • Geschwindigkeit: max. 13 Knoten • Decks: 11 (9 für Passagiere) • Passagierkapazität: 530 • Kabinen: 265

12. Tag:

Erholung auf See

„Ein guter Reisender hat keine festen Pläne und denkt nicht ans Ankommen.“ (Zitat: Lao Tzu)

Heute ist der Wellengang für die morgendlichen Poolrunden leider zu hoch. Also gibt es als Alternative ein paar Laufrunden auf dem „Running Track“ auf Deck 11 und Entspannung im Whirlpool, danach ein paar Tassen Kaffee, um die Lebensgeister zu wecken. Gut das Wasser und Kaffee den ganzen Tag an den Abfüllstationen zur Verfügung stehen. Am Vormittag dürfen wir die Brücke besuchen. Der nautische Offizier zeigt uns mit welch kleinem Joystick die MS Roald Amundsen gesteuert wird. Die Seekarten sind zwar digital gespeichert, aber das im Vordergrund liegende Logbuch wird nach Seemannstradition analog geführt. Und was ist, wenn es einen Stromausfall gibt? Hier beruhigt uns der Offizier, dass es natürlich auch einen Kartensatz in Papierform gibt. Nach dem Brückenbesuch ziehen wir die Jacke über und gehen an die frische Luft auf das Observationsdeck, um nach Seevögeln und Walen Ausschau zu halten. Bis auf ein paar Möwen und Delphine ist leider nichts zu entdecken. So beschließen wir den Vortrag mit Tipps zur Tierfotografie zu besuchen, um unser Wissen aufzufrischen. Am Nachmittag stöbern wir in der Bibliothek nach Literatur zu den Seevögeln dieser Region und Brendan der Vogelexperten des Expeditionsteams gibt uns Tipps wie man verschiedene Vögel am Himmel an ihrer Flügelform erkennt.

13. Tag:

Erholung auf See

„Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.“ (Zitat: Jean Paul)

Nach dem Sportprogramm, am frühen Morgen, füllen wir unseren Kalorienspeicher auf. Dann geht es zurück auf unsere Kabine um den Vortrag zu den Wanderwegen der Wale, simultanübersetzt, über den Videokanal ansehen. Die verstellbaren Sessel auf unserer Kabine sind superbequem und den Stühlen im Vortragsraum wirklich vorzuziehen. Nach einem wie immer sehr guten Mittagsbuffet treffen wir auf dem Pool Deck in der gemütlichen Sitzecke Jacky aus Schottland. Sie ist mit Ihrem Mann und 16 weiteren Passagieren auf einer „Pol zu Pol“ Reise die in Kanada startete und bis in die Antarktis geht. Sie ist bereits seit 70 Tagen an Bord und weiß viel über ihre bisherigen Erlebnisse zu berichten. Von den 82 mitreisenden Passagieren haben wir in den letzten Tagen Abenteurer aus USA, Groß Britannien, Norwegen, Schweiz, Österreich, Deutschland und Australien kennengelernt.

14. Tag:

Arica (Chile)

„Fahre in die Welt hinaus. Sie ist fantastischer als jeder Traum.“ (Zitat: Ray Bradbury)

Die vier See-Tage wurden zwar nicht langweilig, aber es ist auch schön heute mal wieder von Bord zu dürfen. Wir laufen Arica, eine Stadt im äußersten Norden von Chile an der Grenze zu Peru, an. Von hier aus brechen wir auf ins Hochland und legen auf dem Weg einen Stopp bei den Geoglyphen des Lluba Tals ein. Nach einigem Suchen entdecken wir sie und sind erstaunt, dass diese rund 2000 Jahre alten Scharrbilder noch so gut zu erkennen sind. Unsere Fahrt geht weiter, bis zu einer kleinen Raststätte, in der uns ein wohlschmeckender, an grünen Tee erinnernder, Koka Tee gereicht wird. Dies soll den Symptomen der Höhenkrankheit vorbeugen. Unser Ziel die Kleinstadt Putre befindet sich nämlich auf 3650 Metern Höhe. Die Fahrt geht weiter durch eine karge wunderschöne Gebirgslandschaft bis zu unserem Ziel. Putre ist ein typischer Ort des chilenischen Altiplanos mit einer schönen Kolonialarchitektur. Wir schlendern durch Putre und müssen erkennen, dass wir als Flachlandtiroler tatsächlich einen leichten Schwindel verspüren und uns nicht zu schnell bewegen sollten. Gut, dass wir den Koka Tee getrunken haben. Nach einer ausgiebigen Besichtigung geht es wieder zurück zur Küste. Am Abend gibt es ein argentinisches Steak mit passendem Wein. Ein perfekter Abschluss für einen wunderschönen Tag.

15. Tag:

Iquique (Chile)

„Wer lebt, sieht viel. Wer reist, sieht mehr.“ (Arabisches Sprichwort)

Ausflug in die Atacama-Wüste sowie zum UNESCO-Welterbe der Geisterstadt „Humberstone und Santa Laura“ Heute startet unser Ausflug zu früher Stunde, daher genießen wir das Frühstück statt im Aune dem Hauptrestaurant heute im kleineren Fredheim Restaurant. Draußen warten bereits 2 Busse die uns in die Atacama-Wüste, im Norden Chiles, 48 km von der Stadt Iquique entfernt bringen sollen. Zuerst steuert unser Bus die Geisterstadt „Humberstone“ an, der zweite Halt wird dann das Salpeterwerk von Santa-Laura. In Humberstone wurde einst Natriumnitrat „Salpeter“ abgebaut. Der Rohstoff war zeitweise so wertvoll, dass Chile, Bolivien und Peru sogar einen Krieg darum führten. Wir schreiben das Jahr 1872, als mitten in der unwirtlichen Atacama-Wüste im Norden von Chile eine neue Stadt entsteht. Dabei folgt das Leben in Humberstone, benannt nach einem britischen Chemiker, nur einem einzigen Ziel: dem Abbau von Salpeter, ein Stoff, der in der Düngemittelherstellung benötigt wird. Aufgrund seines Werts für die Weltwirtschaft wurde er auch als „weißes Gold“ bezeichnet. Humberstone befindet sich zum Ende der 1870er Jahre unter englisch-chilenischer Verwaltung, liegt aber auf dem Staatsgebiet von Bolivien. Nachdem Bolivien ebenfalls vom Salpeter-Boom profitieren möchte, erhebt das Land im Jahr 1878 horrende Steuern auf den Export des Rohstoffs. In der Folge erklärt nun Chile - Bolivien den Krieg. Der folgende Konflikt wird vier Jahre dauern und Tausende Leben kosten. Chile wird dabei von England unterstützt, denn die beiden Länder beuten gemeinsam den Salpetervorrat aus. Peru, auf dessen Staatsgebiet sich ebenfalls Salpeter-Vorkommen befinden, wird Verbündeter von Bolivien. Chile siegt dank des überlegenen britischen Militärs und annektiert die bolivianische Provinz Antofagasta sowie die peruanische Region Taracapa. Die Folge: Humberstone und alle anderen Industriestädte in den Gebieten sind jetzt chilenisch. Chile hat nun für einige Jahrzehnte das alleinige Monopol auf den Salpeter-Export – bis zum Ersten Weltkrieg. Großbritannien blockiert jetzt sämtliche Exporte nach Deutschland über den Seeweg. Da nun kein Salpeter mehr ankommt, erfindet der deutsche Chemiker Fritz Haber ein Verfahren mit den Nitraten, als Ersatzstoff für die Düngemittel und Waffenindustrie einfach synthetisiert werden können. In den folgenden Jahren verkommen Humberstone sowie die anderen Industriestandorte, in der Atacama-Wüste, zu Geisterstädten. Die ehemaligen Salpeterwerke sind heute ein chilenisches Nationaldenkmal und seit 2005 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. In Humberstone steht noch vieles von der zur Mine gehörenden Infrastruktur: Wohngebäude, die Schule, das Theater, der Hauptplatz mit Läden usw. und natürlich noch einiges von der eigentlichen Produktion. Da Humberstone damals mitten in der Wüste lag und z.B. Ersatzteile nicht so einfach bestellt werden konnten, hatte die Mine alles, was für Reparaturen usw. notwendig war. Es gab von der Eisengießerei über Elektrowerkstätten bis hin zu Reparatureinheiten, für die Transportloks, alles was für eine kleine Minenstadt notwendig war. Sogar einen großen Pool gab es einst in der Stadt. Heute ist er leer und der Sprungturm, auf der linken Seite des Beckens, wird wohl schon lange nicht mehr benutzt. In den Gebäuden sind hinter Glas noch viele weitere Alltagsgegenstände zu bestaunen. Wir besteigen unseren Bus und fahren nur einen Kilometer bis Santa Laura. Hier sind noch viele Teile der Produktion in gutem Zustand zu sehen. In Santa Laura sind wir allein. Ein sehenswerter Ort, in dem schön zu sehen ist wie Salpeter damals verarbeitet wurde.

...mit vielen Fotos auf den Speicherkarten verlassen wir den Ort - Zum Fotografieren ein absolut traumhafter Ort!

16. Tag:

Erholung auf See

„Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen.“ (Zitat: Johann Wolfgang von Goethe)

Und wieder geht es einen Tag die Küste entlang zum nächsten Ziel. Am Morgen mikroskopieren wir im Science Center Plankton, dass an verschiedenen Orten eingesammelt wurde. Die Biologen des Exkursionsteams erzählen uns viele Details zu diesen Kleinstlebewesen und wir erfahren, wie wichtig sie für das Ökosystem sind. Nach einer kurzen Mittagspause geht es in die Explorer Lounge um bei eine guten Glas Wein der Live Session mit Musik aus Bolivien, Chile und Peru zu lauschen. Luciano der Historiker unseres Exkursionsteams spielt mehrere Instrumente und nimmt uns mit auf eine wunderschöne musikalische Reise. Am Abend genießen wir nach dem Chilenischen Buffett an der Pool Bar einen Drink und erkunden den in diesen Breiten klaren Sternenhimmel.

17. Tag:

La Serena (Chile)

„Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie dir an.“ (Zitat: Kurt Tucholsky)

Heute laufen wir als letzten Hafen, vor der Ausschiffung, Coquimbo an, um von hier aus mit dem Bus die kurze Stecke nach La Serena zurückzulegen. Es ist die zweitälteste Stadt Chiles mit kolonialer Architektur und weitläufigen Sandstränden. Unser erster Halt ist das archäologische Museum dessen Highlight ein echter Moai der Osterinsel ist. Schon seit 1952 fristet er hier sein trauriges Dasein. Bereits im Jahr 2018 hatte der Bürgermeister von La Serena Mitleid gezeigt und versprochen, ihn zurück zu seinem Moa – Familie, auf die Osterinsel zu schicken. Aber bis jetzt wartet er immer noch vergeblich auf seinen Heimflug. irgendwie sieht er traurig aus. Weiter geht es im Eiltempo durch La Serena zum lokalen Markt La Recova, um nach einem Mitbringsel, aus Chile Aussicht zu halten. Wer bis jetzt noch nicht fündig geworden ist, hat hier eine große Auswahl an Handarbeiten, sowie den touristischem Standardkitsch, in den unterschiedlichsten Preisklassen. Jetzt noch ein kurzer Blick auf den Faro Monumental, den Leuchtturm von La Serena und schon wird es wieder Zeit an Bord zu gehen und den Anker einzuholen. Am Abend versammeln sich alle Reisenden in der Explorer Lounge, um zum Abschluss ein Video der Reise zu sehen. Die beiden Fotografen unseres Expeditionsteams waren fleißig und haben viele Bilder und Videomitschnitte der Ausflüge und des Bordlebens gemacht.

18. Tag:

Valparaíso (Santiago de Chile/Chile)

„Wenn das ganze Jahr über Urlaub wäre, wäre das Vergnügen so langweilig wie die Arbeit.“ (Zitat: William Shakespeare)

Früh am Morgen erreicht die Roald Amundsen den Hafen von Valparaíso, aber heute haben wir die Ausschiffung anstelle des Landgangs vor uns. Damit bei 84 Passagieren (inklusive der „Pol to Pol“ Reisenden, die ja noch an Bord bleiben) kein Chaos ausbricht, sind wir in Gruppen aufgeteilt. Unsere Gruppe von „Berge & Meer“ ist um 11:00 Uhr an der Reihe. Da heute viele neue Passagiere erwartet werden, sollen wir die Kabinen bis 9:00 Uhr verlassen. Unser Gepäck wurde schon gestern abgeholt, damit bleibt genug Zeit für ein gutes Frühstück. Beim Verlassen des Schiffs bekommen wir unseren Reisepass zurück, das Gepäck steht schon bereit und der Reiseleiter von Berge & Meer erwartet uns am Bus. Wir fahren nach Santiago de Chile, wo wir den heutigen Tag verbringen, um Morgen den Rückflug anzutreten. Kaum verlassen wir die Küste, wird es merkbar wärmer und die Landschaft erstrahlt im Sonnenlicht. Nach geraumer Zeit kommen auch die schneebedeckten Gipfel der Anden in Sicht. In Santiago de Chile erwartet uns die Besichtigung der Altstadt und eine Seilbahnfahrt auf den Hausberg Cerro San Cristóbal. Es ist Samstag und so gibt es in Santiago de Chile eine recht leere Altstadt. Wir sehen hier viele imposante Bankgebäude sowie den Präsidentenpalast Palacio de la Moneda. Der “Palacio de La Moneda” ist eines der bedeutendsten Gebäude, der jüngeren Geschichte Chiles. Im Jahr 1805 wurde das klassizistische Gebäude als Sitz der Königlichen Münzprägeanstalt eingeweiht, im Jahr 1846 zog die Regierung ein. Weltweite Bekanntheit erlangte der Palast durch den Militärputsch von General Pinochet gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende im Jahr 1973. Seit 1981 ist die restaurierte, ehemalige Münzprägeanstalt der offizielle Amtssitz des chilenischen Präsidenten. Weiter geht es zum zentralen Platz Santiagos dem Plaza de Armas. Der erhält seinen besonderen Charme durch die gepflanzten Palmen und die neoklassizistischen Fassaden der majestätischen Kolonialbauten im Kontrast zu den modernen Gebäuden, welche den Platz umgeben. Hier holt uns auch unser Bus wieder ab, um uns zum Cerro San Cristóbal zu bringen. Unser Reiseleiter besorgt die Fahrkarten und schon können wir die kleinen Kabinen der Seilbahn besteigen. Der Cerro San Cristóbal im Vergleich zu den umgebenden Anden sehr klein, aber wir sind froh die 880 Meter, bis Gipfel nicht laufen zu müssen. Wir genießen einen fantastischen Blick über die Dächer der Stadt und die Andengipfel. Mit dem Parque Metropolitano dient der Cerro San Cristóbal als grüne Lunge der Stadt und unsere Besichtigungszeit ist schnell vorbei. Wir fahren nun in unser Hotel, wo wir mit einem Pisco Sour begrüßt werden. Basis des Cocktails ist das chilenische und peruanische Nationalgetränk Pisco. Pisco ist ein Traubenbrand und entsteht aus Traubenmost. Wir genießen und beenden den angebrochenen Tag zusammen mit netten Mitreisenden, sowie einem sehr guten Essen auf der Dachterrasse des Hotels und dem ein oder anderem Pisco Sour. Viva Chile!

Zutaten • 6 cl Pisco • 3 cl Limettensaft Frisch • 2 cl Zuckersirup • 1 Eiweiß • 2 Spritzer Amargo Chuncho • Eiswürfel

Zubereitung 1. Eine Limette auspressen, was in etwa 30 Milliliter Saft entspricht. 2. Den Pisco mit dem Limettensaft, Zuckersirup, dem Eiweiß und etwa einer Handvoll Eiswürfel in einen Cocktailshaker geben. 3. Die Zutaten kräftig und für mindestens zehn Sekunden bis zu einer halben Minute schütteln. 4. Die Mischung in ein Glas abseihen. 5. In einem letzten Schritt zwei bis drei Spritzer Amargo Chuncho auf den Eisschaum geben.

Nährwerte Kalorien: 220kcal | Carbohydrate: 21g | Protein: 1g | Fett: 1g | Zucker: 16g | Alkoholgehalt: 21.8% vol.

19. Tag:

Santiago de Chile (Chile)

„Die Leidenschaft nach fremden Ländern ist das süßeste und weiteste Laster, welches die Erde kennt.“ (Zitat: Kasimir Edschmid)

Pass und Sicherheitskontrollen, Wartehallen usw. das wird wohl keiner lesen wollen, also warum darüber mehr schreiben als „Am Flughafen nichts Neues“. Und der Rückflug in der Holzklasse ist halt ziemlich lang und nicht superbequem.

20. Tag:

Ankunft in Deutschland

„Jede Reise ist wie ein eigenständiges Wesen keine gleicht der anderen.“ (Zitat: John Steinbeck)

Unsere Schlussworte: Panama und den Panamakanal im besten Licht, ein neues und fast leeres Expeditionsschiff mit gutem Service ist schwer zu überbieten. Mit den Landgängen in Peru wäre die Reise nur noch schöner geworden.

Panama ist eine eigene Reise wert. Wildnis und die Annehmlichkeiten der Stadt liegen dicht beieinander. Ideal wenn man in das Abenteuer Dschungel eintauchen möchte, aber am Abend ein gutes Essen in Restaurant genießen will.

Die MS Roald Amundsen ist ein wunderschönes Schiff für Reisende, die keine Abendshow und kein Käpt’n Dinner brauchen. Auf allen Reisen ist ein Expeditionsteam an Bord, dass Interessantes zu Geschichte, Biologie und Geologie der Gegend, die man bereist zu berichten weiß. Das Team ist international und die Vorträge werden in Englisch gehalten. Die Vorträge werden zwar synchron auf Deutsch übersetzt, es geht aber unserer nach unserer Meinung hierbei teilweise die Lebendigkeit der Vorträge verloren. Es ist nicht Voraussetzung die Englische Sprache zu beherrschen, aber da die Reiseteilnehmer aus aller Welt kommen ist Englisch die Brücke, wenn man mit Ihnen in Kontakt kommen möchte. Insgesamt ist auf einem solch kleinen Schiff der Umgang sehr persönlich. Man kommt sich vor wie in einer großen Familie.

Die Ausstattung der MS Roald Amundsen ist hervorragend. Es gibt nur Außenkabinen und selbst die Standardkabine hat eine ausreichende Größe sowie eine Sitzecke. Das Essen ist ausgezeichnet und Tischgetränke zum Mittag und Abend sind inkludiert. Es sind bereits verschiedene Ausflüge inkludiert. Wem diese nicht zusagen, kann aus einer Liste optional buchbarer Ausflüge wählen, die per Kreditkarte bezahlt werden. Das Schiff ist eine Empfehlung.

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